© Reinhard Winkler
© Reinhard Winkler

Oper auf Schloss Greinburg

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Zaide
KV 344 (336b), Deutsches Singspiel in zwei Akten (1779/80), Fragment
Gesangstexte von Johann Andreas Schachtner (1731-1795)
Als Ouvertüre erklingt der 1. Satz aus Mozarts Sinfonie B-Dur KV 319


5., 6., 11., 12., 13. August 2023, 19 Uhr (Dauer: 2 Stunden, eine Pause)

Arkadenhof Schloss Greinburg (bei Schlechtwetter im Rittersaal), 4360 Grein/Donau

Ekaterina Krasko Sopran                        Zaide
Jakob Maximilian Gerbeth Tenor           Gomatz
Virgil Hartinger Tenor                            Sultan
Philipp Kranjc Bass                                Allazim
Stefan Zenkl Bariton                              Osmin
Barbara Novotny Sprecherin

L'Orfeo Barockorchester 
Michi Gaigg Musikalische Leitung
Manuela Kloibmüller Inszenierung
Isabella Reder Bühne und Kostüme

 

Zaide – ein faszinierendes Mozart-Fragment auf Schloss Greinburg
Ein Sultan begehrt seine Sklavin, die europäischer Herkunft ist, doch diese liebt einen anderen Sklaven, der wie sie aus Europa stammt. Fluchtgedanken und eine unbestimmte Zukunft bestimmen ihr Schicksal … 

Stand 2019 bei den donauFESTWOCHEN bereits mit Joseph Haydns selten gehörter „Entführung” L’incontro improvviso das sogenannte Sujet der Türkenoper im Zentrum, folgt nun mit Zaide Mozarts Blick auf das in dieser Zeit moderne Thema.

Musikalisch schlägt der Musikdramatiker darin einen neuen Ton an. Der 24-Jährige versucht mit Zaide erstmals, in Richtung deutsche Oper vorzustoßen.  Einzigartig sind die Melodramen, die jedem Akt vorangestellt sind. Diese Form des Sprechens zur Musik taucht später in Mozarts Werken nicht wieder auf. Das Singspiel enthält 15 Nummern in einem brillanten avantgardistischen Stil, doch der Komponist brach die Arbeit ab. Es fehlen Ouvertüre, Schluss und vor allem die gesprochenen Dialoge. Dies ermöglicht einen neuen Umgang mit der Erzählung der großen Menschheitsthemen wie Liebesverlangen und Freiheit, Zorn und Angst. Regisseurin Manuela Kloibmüller erstellt für die Aufführungen ein szenisches Konzept mit neuen Dialogtexten; eine die Handlung vorantreibende bzw. kommentierende Figur wird hinzugefügt, die von Schauspielerin Barbara Novotny verkörpert wird. Musikalisch gibt es Ergänzungen mit der, ebenfalls von Mozarts Mannheimer Zeit beeinflussten, Sinfonie in B-Dur KV 319 sowie einem Schlusschor.

Auf der Bühne von Schloss Greinburg ist ein spielfreudiges Mozart-Ensemble mit der Festwochen-Debütantin Ekaterina Krasko in der Titelrolle, dem jungen Tenor Jakob Maximilian Gerbeth als ihre große Liebe Gomatz und den Publikumslieblingen vergangener Greiner Opernproduktionen Virgil Hartinger, Philipp Kranjc und Stefan Zenkl zu erleben. Das L’Orfeo Barockorchester unter der Leitung von Michi Gaigg wird für einen fesselnden wie berührenden Mozart-Sound sorgen.

Wer den Vergleich mit Haydns Sicht auf das Genre ziehen möchte hat dafür Gelegenheit, denn Ende Mai 2023 erscheint die donauFESTWOCHEN-Produktion von L’incontro improvviso beim Label cpo.

 

Karten € 65,– / 57,– / 51,–